Temperaturen am Arbeitsplatz messen und bewerten

Angenehme Temperaturen am Arbeitsplatz für alle im Büro zu erreichen kann im Sommer wie Winter zu Herausforderungen führen. Jeder Mensch hat eine individuelle Einschätzung und Bewertung einer angenehmen Raumtemperatur. Trotz einer optimalen Einstellung hat jeder Mensch seine eigene Komfortzone. Daher sind neben der Lufttemperatur, auch individuelle psychologische Erfahrungen, die mögliche Einflussnahme auf das Raumklima und zahlreiche weitere Raumklimafaktoren wichtig.

Wie wird die Raumtemperatur gemessen?

Die Raumtemperatur korrekt zu messen, ist aus vielen Gründen nicht so einfach wie es zunächst scheint. Für diesen Zweck können in einer ersten Messung einfache analoge, aber auch digitale Thermostate herangezogen werden. Ein modernes Raumthermostat an der Wand kann in einigen Fällen auch die aktuelle Raumtemperatur in einer Näherung anzeigen. Schon allein aufgrund der Position im Raum wird das Raumthermostat einige Meter entfernt eine andere Temperatur als am Arbeitsplatz zeigen. Unterschiedliche Bauweisen, Toleranzen der Sensoren und Messverfahren führen auch zu einer Anfälligkeit für Abweichungen bei der Raumtemperaturmessung. Generell wird zwischen der Raumlufttemperatur, operativen Temperatur und Strahlungstemperatur unterschieden.

Was ist der Unterschied zwischen der Lufttemperatur, der operativen bzw. gefühlten Temperatur und Strahlungstemperatur?

Für eine Unterscheidung der einzelnen Temperaturen gibt es unterschiedliche Einflussgrößen.

Einflussgrößen auf die Luft-, gefühlte und Strahlungstemperatur

  • Absorption oder Emission von Wärmestrahlung der Raumflächen
    • z.B. durch kühle oder warmen Oberflächen und Geräte
  • Luftbewegung
    • Beispielsweise durch Ventilatoren, Klimaanlagen oder schlecht gedämmte Außenwände
  • direkte Lufttemperatur
  • Luftfeuchte (geringer Einfluss)
  • Strahlungsquellen
    • z.B. Sonnenstrahlung oder Spotlichter
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Offener Workspace Bereich hinter einer Glasfassade. Ohne Sonnenschutz ist ein hoher Einfluss von Solarstrahlung vorhanden.*

Mit einem speziellen strahlungsgeschützen Thermometer wird die Lufttemperatur gemessen. Die gefühlte Temperatur ist eine Mitteltemperatur der Strahlungstemperatur der umgebenden Flächen. Die Strahlungstemperatur ist die Temperatur, welche durch den Mittelwert der Strahlungstemperatur aller vom Messpunkt sichtbaren Flächen gebildet wird. Diese kann in der Regel nur durch einen 3D-Scan mit einem Infrarotthermometer bestimmt werden und ist auch Stand aktueller Forschung und des Start-ups Hearth Labs.

Den Strahlungseffekt kennt jeder zum Beispiel bei Heizpilzen oder Infrarotstrahlern in Außenbereichen von Restaurants. Sobald diese ausgeschaltet sind, fühlt es sich wesentlich kühler an. Die Wärmestrahlung des Heizers entfällt. Ein weiteres Beispiel wäre die Messung der Lufttemperatur in der prallen Sonne und zum Vergleich im Schatten. Eine Abweichung ist hier aufgrund der Strahlungswärme des Sonnenlichts zu erwarten.

Messung der Temperaturen

Randbedingungen und Messung der Lufttemperatur

Die Lufttemperatur in Innenräumen bei sitzender Tätigkeit ist definiert als in 0,6 m Höhe gemessene Temperatur, welche mit einem vor Wärmestrahlung geschützen Thermometer gemessen wird. Bei einer stehenden Tätigkeit wird in 1,1 m Höhe gemessen. Dieses sollte mindestens eine Genauigkeit von +/- 0,5 °C aufweisen. ASR A 3.5 und DGUV Unterlage „Klima im Büro„.

Thermometer sind erhältlich, aber meist kostenintensiv. Bei einer Messung der Temperatur sollte nicht direkt im Sonnenlicht, an kalten Wänden oder in der direkten Nähe von Strahlungsquellen (z.B. Monitore) gemessen werden.

Messung der operativen Temperatur

Die Messung der operativen, oder auch gefühlten Temperatur soll der physiologischen Empfindung des Menschen entsprechen. Hierbei ergibt sich ein Temperaturwert der mehrere Einflussgrößen, unter anderem die Strahlungstemperaturen der Oberflächen und Lufttemperatur berücksichtigt.

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Messung der operativen (Globe-Thermometer) und Lufttemperatur in einem Seminarraum

Dadurch kann die operative, bzw. gefühlte Raumtemperatur maßgeblich von der Lufttemperatur abweichen. Bei der Messung ist daher eine große Sorgfalt sicherzustellen. Verwendet wird ein Globe-Thermometer.

Empfohlene Raumtemperaturen

Nachweislich hängt die Leistungsfähigkeit und Konzentration des Menschen von der vorhandenen Raumtemperatur ab. Einflussgrößen, wie Lufttemperatur und Wärmestrahlung haben einen direkten Einfluss auf unser Wohlbefinden. Eine erste Alternative zur Klimaanlage oder Kühldecke können auch passive Maßnahmen sein. In diesem Artikel stellen wir Ihnen zehn Maßnahmen vor.

Bei Außentemperaturen von über 26 °C sollte die Innenraumtemperatur um nicht mehr als 6 °C kühler eingestellt werden. Zusätzlich gibt es zahlreiche Verfahren, um die empfohlene Raumtemperatur in Gebäuden auch unter klimatisch regionalen Gesichtspunkten zu bewerten.

Empfohlene Temperaturen für Bürogebäude sind:

Quelle

CEN CR 1752

ISO 7730

Sommer – Kühlperiode

24,5 ∓ 1,0 °C

24,5 ∓ 1,5 °C

24,5 ∓ 2,5 °C

24,5 ∓ 1,5 °C

Winter – Heizperiode

22,0 ∓ 1,0 °C

22,0 ∓ 2,0 °C

22,0 ∓ 3,0 °C

22,0 ∓ 2,0 °C

Nutzung von Kühldecken, Kühlsegeln und anderen Kühlsystemen

Durch die Verwendung von aktiven Kühlsystemen soll die Raumtemperatur und allgemeine Behaglichkeit in Räumen verbessert werden. Sie dienen zur Erhaltung der Raumtemperatur auch bei hohen inneren Lasten oder langen Hitzeperioden. Wie im ersten Teil beschrieben ist nicht nur die Lufttemperatur entscheidend für ein angenehmes Raumklima, sondern auch Einflussgrößen wie Luftfeuchtigkeit und Luftbewegung.

Daher ist es sinnvoll auf generell zugluftfreie Raumkühltechnologien zu setzen. Im Bedarfsfall werden stille Kühlungen durch eine konditionierte Frischluftzufuhr ergänzt.

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Nutzung von akustisch wirksamen Klimaleuchten als Heiz-, Kühlsegel bei ABW Architekten in Düsseldorf.
Ausführung als Heiz-, Kühldeckensegel mit circadianem Licht, Akustik und smarter Steuerung.

Funktioniert die stille Kühlung in Kombination mit natürlicher Fensterlüftung?

Durch die immer wärmer werdenden Sommer und längeren Hitzeperioden ist eine Kombination von konventionellen taupunkabhängigen Kühldeckensystemen mit natürlicher Lüftung nicht zu empfehlen. Insbesondere in den letzten Jahren und Projekten hat sich gezeigt, dass diese über lange Zeiträume außer Betrieb genommen werden müssen. Es kommt regelmäßig zur Taupunktunterschreitung und damit zum Ausfall der Anlage.

Verwendung von taupunktunabhängigen Kühlsegeln

Die interpanel Klimaleuchte und das Klimapanel sind – weltweit einzigartig – ein von der Taupunkttemperatur der Luft unabhängiges Kühlsegel. Zur Seite „Innovation„. In zahlreichen Gebäuden sichert es eine zuverlässige, stille und wartungsfreie Kühlung der Büros, auch in Kombination mit natürlicher Fensterlüftung bei sehr angenehmen Temperaturen.

In den mit interpanel ausgestatteten Büros von ABW Architekten sind Klimaleuchte und Klimapanel als Deckenstrahlplatte die alleinige Infrarotheizung und Kühlsegel und sorgen das ganze Jahr für ein angenehmes Raumklima.

Die smarte Steuerung erlaubt es jedem Büro individuell die Temperatur zu steuern, sodass jeder Mitarbeiter seine individuelle Wohlfühltemperatur einstellen kann. Auch Räume mit mehreren Außenwänden haben ein minimal anderes Temperaturverhalten als innenliegende Räume. Diese können dann individuell um 1-2 °C angepasst werden. Durch die schnelle Reaktionszeit von unter einer Minute ist die gewünschte Änderung der Raumtemperatur unmittelbar spürbar.

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Bild: unsplash.com

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